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ROTER STERN BEI ROOD-GROEN IN ORANGE

 Holland war angesagt, genauer Lemiers/Vaals, der Ort unseres ersten bundesweiten Turniers bei der Bolz-EM 1989 mit Veranstalter Partisan Eifelstraße Aachen. 21 Jahre später sollten nichts mehr an diesen ersten Auftritt in Holland erinnern.

Der Gastgeber war diesmal formell die Kullen Nullen aus Aachen, die sich eine Woche nach der letzten DAM in Köln in Bremen, Regensburg und per rundmail und Gästebuch mit ihrem Wir-würden-so-gern-unser-25-Jähriges-mit der-DAM2010-Ausrichtungsgewinsel meldeten. Piranhas Regensburg als Titelverteidiger war alles Recht – nur nicht wieder Oberpfalz. Und die Bremer – Vibrator Moskovskaya, Stahl Eisen und Roter Stern Bremen – die bei der Siegerehrung 2009 der tobenden Alternativkickermasse noch nachgaben und als Triplebremer sich schon den Kuhhirten frühzeitig sicherten, waren da auch nicht abgeneigt, zumal eh der ganze Orga-Kram wohl wieder an den Sternen und einigen Eisenkulturschaffenden hängen bleiben könnte. Man kennt ja die Organisationstalente von Vibrator, die diametral deren Spielkunst entgegensteht.

Gastgeber tatsächlich waren aber die holländischen Freunde vom Verein Rood-Groen Lemiers/Vaals. Das Gelände im feinsten Zustand. Hier hatte die deutsche Nationalelf 2000 bei der Europameisterschaft mit Sir Erich ihr Trainingslager. Ein Festzelt, genügend Dusch- und Sanitäranlagen, eine Frittenbude, Auslaufflächen, offene Urinale für den späten Männerabend, einen Parkplatz beim Bauern und, fein abgekreidet, 32 Zeltareale auf einem extra Rasenplatz für die Teams. Alles nicht ganz billig, was zu viel Unmut und Reibereien im Vorfeld führte – mangelnde Transparenz, Geldgeschacher und vieles mehr waren die nicht unberechtigten Vorwürfe an die Kullen Nullen, die selbst seit 17 Jahren nicht am DAM-Geschehen teilnahmen. Doch letztlich waren außer Frischauf Bölkstoff Freiburg als Titelträger 2007 alle an Bord. Man kennt sich.

Der Rote Stern Bremen war personell gut bestückt. 16 bis 17 Leute hatte der Teamchef zusammen, und das war schon mal gut so. Man kennt das Verletzungspech und die elendigen Diskussionen vom Vorjahr, als jeder der 22 Rotsterne schon als Meister anreiste. 

 Freitag, 21.5.10

Schon früh morgens wollte der Teamchef los, die schönsten Plätze in Holland sichern. Eine Hiobsbotschaft hatte er da schon hinter sich: der Bremer DFB hatte doch tatsächlich das Pressecupendspiel mit dem blonden Superstar der Rotsterne auf Freitag, 19.00 Uhr gelegt. Doch was soll´s, da musste dann eben der grad wieder aus der Hüftsteifheit erwachte Vater mit DFB-Sohn und DFB-Alteherren-Leih- und-Lehrkraft um 21 Uhr Abreise nachkommen. Die zweite Hiobsbotschaft dann morgens gegen 9 Uhr. Der dienstälteste DAM-Torwart wollte noch schnell im Büro ein paar Gipssäcke im Dentallabor zum Muskelaufbau wuppen, da sagte die Bandscheibe: Du kannst zu Hause fahr´n du kannst zu hause fahr´n….Also Spritze, die Klamotten umverteilen – Bälle zum Teamchef, und ein Zelt und eine Sporttasche zum spediteurendem Defensivkünstler, damit diese an der Autobahnraststätte den wartenden rechts spielenden Abwehrmann  abholen und versorgen kann.

Die beiden kurzhaarigsten Rotsterne jedenfalls kamen ohne Navi gegen halb drei nachmittags am Gelände an. Eben schnell das laute Zeltplanquadrat 21 gegen das ruhige 8 in der äußersten Ecke aufgebaut, doch dann Hiobsbotschaft 3: Isomatte und Schlafsack hatte der Teamchef in der morgendlichen Hektik glatt vergessen. Hieß das etwa: Übernachtung bei den schwärmenden Kassler Schwestern, die schon seit Donnerstag die Holländer zusammen mit den Oxfordern auf Trab hielten? Schnell alle Varianten der Telekommunikation durchgeorgelt, und schon war der Teamchef erleichtert: der stadtteilnahe Mittelfeld-Tanzpartner holte die Teamcheffrau aus dem Bremer Büro, und Zelt und Matte waren verpackt. Nach und nach trudelten die Sterne ein: Gegen 18 Uhr waren bis auf wenige alle da, auch der wundergeheilte Neutorwart mit Sohn, auch der glücklich den Fängen des Aachener Schwiegervaters enteilte Abwehrchef und natürlich der Neueinkauf von Compost Connection, der auch schon einige DAM-Teilnahmen hinter sich hatte. Selbst der Pfälzer Holländer kam pünktlich an, schließlich konnte er als einziger die vielen holländischen Verkehrsschilder lesen. Und während alles aufbaute und begrüßte, hatte der Teamchef schon seinen ersten Auftritt. Live Schalte vom WDR mit Jogis krankem Sechser Simon Rolfes, der die Auslosung vornehmen sollte. Doch der schöne Exbremer kam zu spät, und so konnte der Teamchef ganz allein der hübschen Lokalreporterin einem vom DAM-Pferd erzählen.

Auslosung dann sehr früh, und eigentlich waren nur 50 Kicker im Saal, aber der Simon und der schirmherrende Oberbürgermeister mussten früh wieder heim. Der Rote Stern in Gruppe C, zusammen mit dem Meister 2006 Traktor Bukowski, dazu die beiden newcomer Knallgas CC aus Aachen (jung und gut) und Laufen solln die anderen aus Bielefeld (ohne Angabe). Und weil die Kullen Nullen es so wollten, waren wir Team England. Warum diese Marotte, allen Teilnehmern auch WM-Namen zu geben, spielte während des Turniers keine Rolle und bleibt eines der ungelösten Geheimnisse des Mitveranstalters. Uns war das egal. Es hätte ja auch Nordkorea werden können. Das Festzelt füllte sich, erste Biere wurden getrunken, die 5-Sterne Küche Hollands ausprobiert – Pommes in vielen Variationen, Frikandel, Bami-Nudeln und andere kaum genießbare Frittiergeschichten – und dann mussten noch schnell alte und neue Freundschaften geknüpft werden und ab ging es ins Schlafzelt.

 Samstag, 10.05.08

Es war ein langer Winter, und drei Zentimeter unter dem Zeltboden war das in Holland traditionell hoch stehende Grundwasser noch ötzimässig gefroren. Warmmachen war angesagt, aber erst einmal: Frühstück. Ein highlight, vielleicht sogar das highlight der DAM: Büffet vom Feinsten, Kaffee ohne Ende, Rührei, Gurken und Möhren, Käse und Schinken, Müsli – wahrscheinlich noch eine Spätfolge der EM von 2000. So leicht sind Deutsche zufriedenzustellen.

Alle Sterne waren an Bord. Devise im Spiel 1 gegen die Regensburger Traktoren: nur keine Niederlage. Die Aufstellung war schnell erledigt: aus einer verstärkten Abwehr – Abwehrspieler hatten wir genug an Bord – sollten Ontje und Sven mit ihrem Laufvermögen die gegnerische Abwehr schwindlig spielen und so Lücken für Marius, Eric oder Pelle reißen. Nun ja, eine Offenbarung war das Spiel nicht, aber 0:0 war okay, zumal das andere Gruppenspiel auch torlos ausging. Spiel 2 war dann schnell abgehakt, verdient 0:2 gegen die junge, schnelle knallgasende Truppe. Damit war klar: das letzte Gruppenspiel musste gewonnen werden, und Knallgas durfte sich im letzten Spiel gegen Traktor keine Niederlage erlauben. Die Taktik wurde überarbeitet. Ontje und Sven waren in den ersten Spielen falsch postiert, sie sollten mehr aus dem defensiven Mittelfeld für Entlastung sorgen und von dort ihre Dynamik ausspielen, dafür waren die Außen in der Defensive und im Mittelfeld mehr gefragt. Vorne reichte vielleicht eine Spitze. Hinten allerdings musste André mit einer Zerrung bereits passen, doch mit Markus war neben Tom sofort ein adäquater Ersatz in der zentralen Deckung gefunden. Ossi sollte neben Jürgen und Achim die Drecksarbeit verrichten. Wie üblich stellten wir uns wie jedes Jahr im Kreis auf, und unser Keeper Axel röhrte, zwar gehandicapt, aber doch brunftmässig das „Gib-mir-ein R-O-T-E-R-bindestrich-S-T-E-R-N und wie heißt das dann“ durch die holländische Pampa. Und 5 Sekunden nach Anpfiff stand es 1:0 gegen uns, weil Tommy wohl doch noch gedanklich beim Schwiegervater war. Ein Fehler. Doch Marius mit glanzvollem Solo und Pelle in Gerd-Müller-Manier holten den Sieg. 2:1, geschafft, Platz 1 bis 16. Denkste. Auf dem Nachbarfeld jubelte Traktor. Das Unglaubliche wurde wahr, die Knallgasser waren durchgeknallt und unterlagen 0:1. Damit der Gruppenstand: 1. Traktor, 5 Punkte, 2. Knallgas 4 Punkte, 3. Roter Stern 4 Punkte und dann die Bielefelder mit 2 Punkten, aber wir hatten sowohl den direkten Vergleich verloren als auch das schlechtere Torverhältnis. Und damit Platz 17 bis 32. Schöne Scheiße. Ein Spiel gewonnen, eins remis und eins geloost, und das wars. Der Sicherheitsfußball aus Spiel 1 wurde nachträglich bestraft. Und wir hatten noch ein viertes Spiel am Samstag. Gegen die Marodierenden Friedenstauben aus Iserlohn, 2 bis 3 Sozialpädagogen, ein paar Mädels und sonst nur osteuropäisch sprechende Sozialfälle. Typisch roter Stern: das machen wir mit links. Ging aber nicht 0:1, dann mit Glück 1:1 und dann gings rund. Zunächst bekam Svensson einen bös auf den Knöchel und musste mit Verdacht auf Kapselriss die DAM beenden. Gegen Ossi wurde 2 bis 5mal nachgetreten und plötzlich ein Würgegriff in einer neuen Spielsituation und die Sache schien ein böses Ende zu nehmen. Nicht einmal eine Entschuldigung wollte der Gazprom-Mensch annehmen – Ossi lächelte zu viel, und das kennt der Putin nicht – und dann kams zum Elferschießen. Wir trafen dreimal durch Achim, Ontje und Harald, Iserlohn verschoss einmal, aber Pelle mit Latte und Marius mit Drüberschuß wollten partout nicht gewinnen. Samstag abend war damit klar: Es kann höchstens noch ein Platz 25 werden, wie im Vorjahr.

Dafür war oben unter den ersten 16 einiges los: wie immer dabei die Piranhas, RAF Filmbühne, Rote Beete, SEK macht Durchzug, Rote Hosen, Lok Libuda, aber auch Grasshoppers Osnabrück und Union Street Oxford. Und mit uns unter den letzten Acht: Dynamista Windrad, Kosmos Ost, Hedu, Zeugwart Körbel und die Bielefelder Balltänzer um Legende Hasi, dem auf der Hinfahrt der Rucksack mit Balltänzerfahne und Hochprozentigem aus dem Zug geklaut wurde. Und ausgerechnet gegen die sollte es am nächsten Tag gehen. Traurig waren außer uns aber auch die Dänemark Allstars, eine bunten Kindertruppe als Ersatz für Bölkstoff. Die hatten doch tatsächlich gegen die Neulinge Sterntaler aus Aachen gewonnen (mit 15 gegen 11), und als die Kids dann zum zweiten Sieg gegen die WindräderInnen ausholten – Fynn war dabei -, wurde das Spiel gegen die Sterntaler annulliert (wegen einer angeblichen Absprache wegen der zahlenmäßigen Überlegenheit der Pampersalternativen und nach einem Elfmeter-Shootout wurde von 20 bis 30 Kids der Platz erstmal gewässert.

Der Rote Stern jedenfalls konzentrierte sich aufs Abendprogramm. Um 20.45 Uhr war Championsligafinale mit den Bayern im Festzelt angesagt, und das wollten viele sehen, nicht nur der unbelehrbare Axel. Vielleicht auch in einer holländischen Kneipe. Der ortskundige Holländer brachte schon mal drei Leute in die nächste Großstadt, 15 km entfernt, und dort sollte erst mal im Coffeeshop die echten holländischen Gewürze getestet werden. Der Ex-Compostler und der DFB-Star ließen sich nicht zweimal bitten. Der Rest kam nach, zu siebt in Achims Wagen und der Rest mit Axel. Holland kann hässlich sein, und das erlebten wir live. Zudem gab es kaum Restaurants, wenn, dann ohne TV, oder bereits arschvoll. Also Trennung, der Großteil ließ sich beim Indonesier für 12 Euros ein Menü per Mikrowelle zaubern, und Tom brauchte ne Pizza, Fynn einen Burger und Axel konnte operationsbedingt eh nur aus der Schnabeltasse trinken. Über Umwege kamen wir dann verspätet doch noch zum Bayernfinale im Festzelt, selbst Klumpfuß Svensson schaffte die letzten hundert Meter unter 10 Minuten. Eine kalte Nacht bahnte sich an, auch Axel war schlecht gelaunt. Der Rest tanzte noch ne Weile zur Coverband, dann war noch Teambesprechung am Campinggelände angesagt. Der Teamchef verpasste diese Gelegenheit mal wieder, da er wie üblich von der DAM zu den DAMen rotierte. Betongunions Ansgars Frau war das erste Belaberopfer, dann wurde mit den Regensburger Cosmonautinnen getanzt, bevor die bezaubernde Schwester K. den Teamchef zur kollektiven Umhängetaschensuchaktion missbrauchte. Da Abend endete wie immer mit ´ner Stange Flachbier hinterm Zelt.        

 Sonntag, 22.05.10

Alle Mann wieder an Bord, wieder lecker gefrühstückt, und ab gings gegen die Balltänzer. Die waren auch nicht mehr der Alptraum der letzten Jahre, und so plätscherte das Spiel dahin. Bis der Junior ins Spiel kam. Schuss aus der zweiten Reihe, Balltänzer Keeper und x-Finsterling Hans denkt mit Auge und wäre da nicht plötzlich dieser kleine 12-jährige Fynn an den zweiten Pfosten gehuscht und hätte eingelocht, wäre es beim 0:0 geblieben. So aber, Spiel, Satz und Sieg für Fynn und seine älteren Mitspieler. Der jüngste Torschütze in der Roten Stern Geschichte, immerhin mal was Neues. Anschließend war kollektives Schuheputzen und die kondolierende Raupe beim Jüngsten angesagt, und der Stammplatz war erstmal gesichert. Platz 29 bis 32 vermieden. Bis zum nächsten Spiel gegen HEDU Lodz hatten dann Ossi und Eric ihren Auftritt. Die holländischen Organisatoren fuhren ständig mit einem Golf-Caddy-Wagen rum, und der listige Ossi steckte den Ordner, das sich zwei Flitzer angekündigt hätten. Und plötzlich, mitten im Spiel, rasten Ossi und Eric spltterfasernackt mit ihren Traumkörpern übers Feld, klauten den Ball und der CaddyWagen hinterher. Leider verbesserte diese Aktion nicht den RotStern Tabellenplatz. Gegen HEDU schoss Marius dann sein drittes Goal, wieder wars nix Aufregendes, wieder 1:0, nur Gib-Gib-Uwe zerrte sich, der dritte Ausfall schon. So blieb am Ende das Spiel um den 25ten Platz, die Neuen aus Frankfurt, Zeugwart  Körbel, korrekt abgekürzt ZK, die morgens zum Frühstück, mittags zur Nahrungsaufnahme, abends im Festzelt und während der Spielunterbrechungen stets korrekt im Ausgehblazer mit aufgenähtem Vereinsabzeichen kollektiven Teamgeist zeigten. 0:0 stands nach 20 Minuten, wieder Elfmeterschießen und dank Harald, Markus und Wieland, der beim Schuss im Boden hängen blieb – somit der vierte Ausfall, aber ohne Folgen - wurde der Platz 25 aus dem Vorjahr verteidigt.

 Die Bilanz war eigentlich okay, insgesamt nur eine Niederlage, 3 Remis, davon eines per Elfmeterschießen gewonnen und eins verloren, dazu 3 Siege. Im Vorjahr hatten wir 3 Niederlagen, ein Remis mit gewonnenem Elfmeterschießen und 4 Siege und belegten auch den 25ten Platz. Und wir waren schon unter den ersten Acht mit schlechteren Bilanzen. Weil wir es in der Vorrunde eben immer verbaseln. Die Ursache scheint klar, doch dazu später.

Wir hatten jedenfalls ausreichend Zeit zu Duschen, doch plötzlich war auch der Teamgeist irgendwie dahin. Wie in den Vorjahren wollten einige schon Sonntags abreisen, nur das insgesamt nur 8 Rotsterne sowohl Siegerehrung als auch den nächsten Tag noch erleben wollten, war neu. Der Rest rief Abmarsch unmittelbar nach dem Finale. Das Spiel um den dritten erreichten überraschend die verrückten Britten aus Oxford, in Verkleidung und mit Bierflaschen in der Hand ergaben sie sich den Roten Hosen. Das Endspiel war qusi die gleichzeitige Austragung der Regensburger Alternativen Stadtmeisterschaft, Piranhas gegen Sturmbühne, langweilig, und wie immer siegten die Piranhas, diesmal 2:0. Atmosphärisch war schon mal gar nichts los, alle sonnten sich, und der Veranstalter ließ auch noch den Soundcheck des Songwriters durchführen, damit gar nicht erst Fangesänge aufkommen konnten. Okay, hatten wir also wieder was dazugelernt.

Siegerehrung, und wir wie im Vorjahr sehr früh dran. Zunächst allerdings andere Pokalübergaben. Für Hedi von Kosmos Ost für das schönste Eigentor – Abwurf vom Torwart mit Bitte zum Rückpass, Hedi schön über weg gelupft zum ersten eigenen Tor, also Eigentor. Für den besten Torwandschützen, immerhin 5 Treffer, den besten Torwart, wie immer Michl und und und. Und einen Wanderpokal, die Hedu-Lodz-Mütze, als Fairnesspokal an Obermutter Axel für einen freiwillig daneben geschossenen Elfer gegen Karo Oldenburg. Und die Rote Laterne ging diesmal an Dynamo Windrad Kassel, eher Dynamistas, weil frauendominiert, die im Elfmeterschießen um den letzten Platz gegen die Kosmosnautinnen loosten. Und dann also wir. Humpelnd kamen wir 8 Reststerne mit Mimosen-Mimosen-Schlachtgesänge auf die Bühne und dort machten der Teamchef und der Bondscoach eine zweisprachliche Dankesrede. Und zum Schluss klaute sich der Teamchef vom Moderator noch ein DAM-T-Shirt, weil zwei Tage Bittstellungen beim Veranstalteroberorgawichtigmensch für die Hilfestellungen im Vorfeld zu keinem Shirtgeschenk führten. Damit war der Teamchef dann schon mal fast vor der Ausweisung aus Holland, aber letzte rettende Dankesworte an den eigentlichen Veranstalter in deren Heimatsprache hätte dies wohl doch verhindert. Dann gings eigentlich Ruckzuck, die durchgeknallten Schwaben vom Alprand, die nachts und besoffen durch sexistische und teils auch nationalistische, patriotische  Liedweisen aufgefallen waren, machten wieder ihr Antje-mit-Clogs- und Trachtenlook-Show, die Unionisten sangen wieder love-peace-freedom-unionstreet, Rote Beete den Endlosschlager LaLaLaLaLaLaLaLa-heyheyheyheyheyheyheyhey-ohohohohohohoh, wer ist Rote Beete Fünfter bei der DAM, Die Muttersöhne und ihr gepiercten und tatooter Anhang sang die die Allee rauf und runter und Muggentaler-Piranhas-Tom hatte wie immer die Haare schön.

Dann kam nochmal ein BillyBraggBobDylanReinhardMey-Verschnitt, und gegen 23 Uhr durfte der Lemiersen Partykönig endlich den Saal zum Rocken bringen. 2-3 Rotsterne, wie immer in den vergangenen Jahren, ließen sich da nicht bitten. Achim zeigte derweil Sohnemann nochmal den Aachener Dom. Man kann ja nie wissen, ob er nächstes Jahr noch steht. Alles nahm ein happy end, und der Teamchef schloss gegen 2 Uhr nachts dann mit den Restleichen die Tür des Festzeltes ab.

  Montag, 23.05.10

Wie jedes Jahr: dicker Kopp, zeltabbauen, und kollektives Ausweinen und Verabschieden von den Konkurrenten, die doch eigentlich Freunde sind. Doch für viele währt der Abschied nur kurz. Am 11.July ist Bolz-WM in Kassel und da sehen sich viele viele wieder. Wie schön.

 Ein Fazit:

Schön, das der harte Kern des Roten Stern immer noch mitkommt. Ein Dank besonders an Axel, der irgendwie nie weg war, an Fynn, der trotz Stammplatz auf dem Boden blieb, an Ontje, der immer wieder Zeit für den NichtDFB hat, an Markus, der immer wieder für Entspannung sorgte, an Harald, weil er keinen Schlüssel verlor, an Uwe, der immer wieder zwischen Yin und Yang, Kopf und Fuss pendelt, für Tom, der seinem Schwiegervater entrinnen konnte, an Andre, der früh verletzt trotzdem blieb, an Svensson, der Bronchitisgeschwächt anreiste und fußkrank abreiste, an Marius, der 3 Feldtore erkämpfte, an Jürgen, der immer jünger wird, an Achim, der immer im Elferschiessen eine sichere Bank war, an Wieland, weil der den ewig labernden Teamchef sicher nach Holland führte, an Eric, weil der in Holland einfach dazugehört, und an Ossi, weil der zwar neu war, aber irgendwie doch seit 20 Jahren schon dazugehört. Und an den Teamchef, der eigentlich gar nicht zum Fußball zur DAM fährt.

Spielerisch waren wir mies, ergebnismäßig kann sich die DAM sehen lassen, der erreichte Platz allerdings eine Katastrophe.

Und vielleicht noch ein paar kritische Tönchen zum Teamgeist. Es ist schon toll anzusehen, wie andere Teams zusammen an- und auch abreisen, wie sie auch zusammen noch vor dem Zeltlager oder im Festzelt präsent sind. Das war schon immer ne kleine Schwäche beim Roten Stern. So viel machen wir immer noch nicht zusammen, und in diesem Jahr fiel dann auch noch die Kohlfahrt aus. Auch ein sommerlicher Grillabend ist immer nur Zufällen überlassen. Bei Geburtstagen sind verständlicherweise auch nicht immer alle eingeladen, und ein gemütliches Zusammensitzen nach Spielen fällt wegen der Nichtteilnahme an der wilden Liga mittlerweile auch flach. Wir sollten mehr zusammen machen, vielleicht mal Grillen, Kickerturniere, auch mal vielleicht ein Trainingslager am Wochenende, oder was auch immer. Je regelmäßiger dies stattfindet, um so eher weniger fällt auch das Fehlen des ein oder anderen Verhinderten auf. Und dieser Teamgeist wird sich auf dem Platz beim Kampf ums runde auswirken. Garantiert. Und dann dürfen wir auch mal wieder Deutscher Meister werden (zur Erinnerung: nach der teamorientierten DAM-Ausrichtung belegten wir Platz 8 und 2 bei den DAMs und waren auch in der Wilden Liga noch erstklassig gut im Rennen.).

 

ROTER STERN BREMEN  |  pelle@rotersternbremen.de